Das freiwillige, alternative Versicherungsmodell im KVG des SFGV
Aktivität muss belohnt werden – «Fitness-Bonus für die Volksgesundheit»
Bewegungsmangel und falsche Ernährung gehören zu den Hauptursachen der modernen Zivilsationserkrankungen. Un die Menschen sind für diese Krankheiten mitverantwortlich, deshalb braucht es neue Regeln. Es ist seit längerem bekannt, dass Bewegung wie ein Medikament wirkt und die beste Medizin für den Menschen ist. Aber die Menschen müssen motiviert werden, sich zu bewegen. Der SFGV kämpft deshalb für ein Bonus-System. Die Menschen, die sich freiwillig einem gesunden Lebensstil verschreiben, sollen dafür eine Belohnung bekommen. Dafür wird in Zusammenarbeit mit der Uni Basel eine Pilotstudie in elf Pilotcentern lanciert. Die Ergebnisse dieser Studie im 2012 werden die Auswirkungen des Trainings im Fitnesscenter auf gesundheitsrelevante Parameter belegen und helfen, ein faires System zur Belohnung eines gesunden Lebensstils zu entwickeln. Profitieren wird nicht nur die Person, die gesünder lebt, sondern auch unser krankes Gesundheitswesen.
Personen, die aktiv mit gesundheitswirksamer Bewegung ihre Gesundheit erhalten und fördern, sollen mit einem Bonussystem auf der Krankenversicherungsprämie (KVG) belohnt werden.
Ziele und Konzept
Bewegungsberatung mit Standortbestimmung (Test) und entsprechender Datenerfassung. Gleichzeitig Beratung im Bereich Lebensstil, um ein nachhaltiges Trainingsverhalten sicherzustellen (Fragebogen, Ausbildung der MitarbeiterInnen).
In Kooperation mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel wird zur Zeit ein Testverfahren im Rahmen einer Pilotstudie von 11 Pilotcentern lanciert. Vom Oktober 2011 bis März 2012 werden Referenzdaten von Kunden erfasst und die Testbatterie einem Praxistest unterzogen. Vom April 2012 bis Dezember 2012 dauert dann die eigentliche Hauptstudie. Ziel: Überprüfung der Effekte eines Trainings im Setting Fitnesscenter auf gesundheitsrelevante Parameter.
Nach Abschluss wird ein wissenschaftlich validiertes Testverfahren zur Verfügung stehen - einzigartig in der Schweiz und in Europa !
Gesunden Lebensstil belohnen
Alternatives freiwilliges Modell KVG-Grundversicherung
für Personen, die sich über einen gesundheitswirksamen Lebensstil ausweisen können
Ziel
Gesundheitswirksame Bewegung fördern
Grundlagen
Nachweis eines gesunden Lebensstils in den Bereichen
- Körperliche Gesundheit
- Körperliche Fitness
Massnahmeplan KVG des Schweizerischen Gewerbeverbandes
Auszug aus diesem Papier: 6.3. Einführung von Anreizmodellen im OKP-Bereich zur Förderung eines gesundheitsbewussten VerhaltensForderung: Den Versicherern soll es erlaubt werden, im OKP-Bereich Anreizmodelle einzuführen, mit denen Versicherte belohnt werden können, welche sich zum Einhalten gemeinsam definierter Gesundheitsziele verpflichten.
Begründung: Die heutige OKP-Versicherung bietet kaum Anreize, um die Eigenverantwortung verstärkt wahrzunehmen und gesünder zu leben. Mit Anreizmodellen soll es möglich werden, jene Versicherten mit Prämienrabatten zu belohnen, die bewusst gesund leben und die damit einen aktiven Beitrag zur Eindämmung des Kostenwachstums im Gesundheitsbereich leisten. Damit die Solidarität unter den Versicherten weiterhin zum Tragen kommt, ist der Umfang der möglichen Prämienrabatte zu begrenzen.
Pilotstudie des SFGV und Uni Basel hat begonnen
Pilotstudie des SFGV und Uni Basel hat begonnen
Neben Tabak und Alkohol gehören Bewegungsmangel und falsche Ernährung zu den Hauptursachen einiger moderner Zivilisationserkrankungen. Nicht Uebergewicht per se ist das Problem, sondern mangelnde Bewegung in Kombination mit falscher Ernährung, bzw. zu hoher Kalorienzufuhr.
- Für die Verbesserung dieses Zustandes braucht es neue Anreizsysteme. Stoffwechselförderung durch Bewegung ist die Medizin, die verschrieben werden muss.
Mit Kraft- und Ausdauertraining kann ohne grossen Zeitaufwand ganzjährig eine hohe Wirksamkeit erzielt werden. Um dies zu Beweisen wurde eine Kooperation des SFGV und der Uni Basel gesucht. Unter verschiedensten Gesichtspunkten wurde ein Testingmodell entwickelt welches einen Wirksamkeitsnachweis für Fitness- und Gesundheitstraining erbringen soll.
Eine Vielzahl gegenwärtiger Gesundheits-sportempfehlungen basiert auf Plausibilitätsüberlegungen oder wurde aus Kohortenstudien bzw. Fall-Kontrollstudien abgeleitet. Nur wenige Befunde resultieren aus Trainingsstudien unter Berücksichtigung einer adäquaten Belastungsgestaltung (Frequenz, Intensität, Dauer, Art der körperlichen Belastung) in Bezug auf diverse Altersgruppen mit unterschiedlichem Krankheits- und Aktivitätshintergründe.
Nur so lassen sich allerdings verlässliche Aussagen zu Mechanismen und Anpassungseffekten von Fitness- und Gesundheitstraining in Bereichen wie Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, kardiozirkulatorische Fitness und Körperzusammensetzung treffen. Diese im Längsschnitt gewonnenen Daten können dann eine evidenzbasierte Grundlage für Fitness- und Gesundheitssportempfehlungen auch auf individueller Basis bilden.
Als Grundlage hierfür können zunächst im Querschnitt gewonnene Norm- und Referenzwerte verschiedener Altersgruppen dienenDiese sollten mit wissenschaftlich etablierten Methoden (Gold-Standard, am Goldstandard validierte Methoden) und wissenschaftlich begleitet erhoben werden.
Das betrifft sowohl den Bereich der Gesundheitsförderung (Schwerpunkt biopsychosoziale Ressourcen-förderung) als auch alle Teilaspekte der Prävention (Primär-, Sekundär und Tertiärprävention).
An dieser Diskussion zur Qualität und Wirkung von Fitness- und Gesundheitstraining will sich der schweizerischer Fitness- und Gesundheitscenter Verband (SFGV) in Zusammenarbeit mit der Uni Basel engagiert und professionell beteilige
Am 29. September trafen sich nun die Pilotcenter im Wissenschaftlichen Institut der Universität Basel um die Schulung der Testreihen zu erlernen und Einheitlich wiedergeben zu können.
An diesen Pilotprojekt beteiligt sind :
- Vitality Stream, Au ZH
- Gesundheitspark Thalwil,
- City Gesundheits- und Trainingscenter, Basel
- Formhaus, Basel
- Nord Fit, Zürich
- Physio in fit Zuchwil,
- TC Pfäffikon,
- TREV-X, St. Gallen
- Van der Merwe Health Club, Allschwil
- Winfit, Winterthur
Spanndende Fragen, interessante Diskussionen und qualifizierte Fachleute nahmen sich den ganzen Tag Zeit das Testmodell auf Herz und Nieren zu prüfen.
Nach einem intensiven Schulungstag werden die ersten Testserien Anfangs November beginnen und bis in den April weitergeführt werden.
Ab dem 1. April beginnt die Haupttestserie welche sich über den Zeitraum von mindesten einem Jahr erstrecken wird.
Der SFGV sowie die Uni Basel sind fest davon überzeugt mit dieser Studie wissenschaftlich beweisen zu können, dass Bewegung wie ein medikament wirkt.